Stoisseralm- und Kampenwandlauf machen guten Eindruck: Ein Resümee

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ich vor knapp anderthalb Jahren mit dem Berglauf bzw. trailrunning begann, gaben mir Forstwege stets große Sicherheit und durch ihre technisch eher geringe Schwierigkeit zudem eine adäquate Übungsoption, um Berge erlaufen zu können. Gerade bergab fühlte ich mich auf einer Forstraße – im Vergleich zu verwurzelten, steinigen Trails – aufgehobener. Insbesondere das Gebiet um den Jenner bot mir mit seinen vielen Forstwegen ein optimales Übungsterrain. 

 

Mit der Zeit wuchs meine Erfahrung im Berglaufsektor und die anfangs so innig geliebten Forstwege wurden schnell eintönig und langweilig. Fokus meines Interesses wurden schwierigere, nasse, steinige und von Wurzeln übersähte Wege, die jegliche Aufmerksamkeit meinerseits erforderten.

Mit diesem Hintergrund und dem Wissen, dass der Stoisseralm- wie auch der Kampenwandlauf prozentual viel Forstweg beinhalten würde, ging ich etwas voreingenommen in beide Wettkämpfe hinein. ,,Landschaftlich wird mir das vermutlich nicht viel geben“ dachte ich – nicht nur einmal. Dennoch wollte ich es mir mal wieder beweisen und mich auf der Stoisseralmstrecke ( 7 Kilometer und 650 Höhenmeter) sowie der kurzen aber steilen Kampenwanddistanz (6 Kilometer und 850 Höhenmeter) beweisen.

Beide Läufe überraschten mich gleich zu Beginn - der Startnummerabholung. Nach freundlicher Begrüßung erhielt ich meine Startersäckchen, was noch immer keine Selbstverständlichkeit bei Bergläufen (insbesondere in Deutschland) darstellt. Dieses beinhaltete neben Magnesiumpulver und Proteinriegeln beim Stoisseralmlauf ein eigenes bedrucktes Stirnband vom Veranstalter SC Anger, welches in Kooperation mit Markus Strumpf (Höhenrausch) erstellt wurde. Der Kampenwandlauf-Veranstalter TSV Bad Endorf bedruckte gleich das Jutesäckchen mit eigenem Logo. Solche banalen Kleinigkeiten führen bereits zu einem ersten Eindruck eines Laufes: Nämlich ob sich der Veranstalter neben organisatorischen Anliegen auch Gedanken um den Läufer/ die Läuferin gemacht hat (was könnte diesen erfreuen?!) und die Nachhaltigkeit des Laufes bedacht wurde (wie erreiche ich, dass die LäuferInnen auch nächstes Jahr wieder am Wettkampf teilnehmen werden?!)

Durch beide positiven Begebenheiten war ich bereits optimistischer in Bezug auf die vor mir liegenden Strecken gestimmt. Da ich diese bereits im Training erlaufen habe, wusste ich, was mich erwarten würde.

Kurz vor dem Start des Stoisseralmlaufs bat das Veranstaltungsteam des SC Anger um einen Moment des Gedenkens an die bayerische Triathletin Julia Viellehner, die kürzlich bei einem Rennradunfall ums Leben kam. Ein weiterer Moment, der mir den Lauf näher brachte: Menschlichkeit. Denn darum geht es ebenfalls im Sport – ein Statement zu setzen, sich fair und tolerant zu verhalten und in schwachen Momenten des Lebens zueinander zu halten. Denn Sport verbindet und kann Trost spenden.

Auch der Veranstalter des Kampenwandlaufs sorgte vor Beginn des Laufs für ein Miteinander. Betont wurde, dass seitens des TSV große Freude bestünde, dass es viele Nachmeldungen gäbe, sodass sich die Teilnehmerzahl von ursprünglich knapp 90 TeilnehmerInnen auf 137 erhöhte. Gemeinsam zählten wir von 10 herunter bis der Startschuss ertönte. Begegnungen schaffen: Von großen Straßenläufen wie z.B. dem Bonner- oder Salzburger Marathon ist man es gewohnt. Vor Beginn des Wettkampfes wird eine ganz besondere Atmosphäre generiert um einen jeden Läufer positiv in die Strecke zu entlassen. Auch ich lief nach solcher Gegebenheit mit einem Lächeln los und beobachtete, dass dies auch viele weitere LäuferInnen taten.

Die Strecken führten über die beschilderten Wanderwege hinauf zu dem jeweiligen Ziel. Auch unabhängig von solchen Bergläufen lohnt sich ein Aufstieg, denn oben angekommen locken leckere Schmankerl für AlmgeniesserInnen.

Im Ziel angekommen sorgten beide Veranstalter für ausreichend Kalorienzufuhr: War es beim Stoisseralmlauf insbesondere ein großes Kuchenbuffet, welches die Energie zurückbringen sollte; Gestaltete es sich beim Kampenwandllauf recht fruchtig. Eine Auswahl zwischen geschnitten Äpfeln, Bananen und Melonen dominierte den Bereich des Zielleinlaufs und bescherte mir meinen, während des Laufs heiß ersehnten Zuckergenuss.

Resümierend bin ich überwiegend von der liebevollen Gestaltung und entgegengebrachten Wertschätzung beider Veranstalter überrascht worden. Durch solche werde ich auch im nächsten Jahr wieder an beiden Bergläufen teilnehmen.

 

 

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